Schildkrötenhaltung im Terrarium: Ein Leitfaden für Einsteiger

Schildkröten sind faszinierende und langlebige Haustiere. Sie sind besonders praktisch, da sie sowohl in Freilandgehegen als auch in Terrarien gehalten werden können.

Besonders für Einsteiger eignet sich allerdings die Terrarienhaltung, da sie eine kontrollierte Umgebung bietet, in der alle wichtigen Parameter wie Boden, Temperatur und Luftfeuchtigkeit reguliert werden können.

In diesem Artikel geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Aspekte der Schildkrötenhaltung im Terrarium.

1. Auswahl der richtigen Schildkrötenart

Bevor Sie ein Terrarium für Ihre Schildkröte einrichten, sollten Sie sich für eine passende Schildkrötenart entscheiden. Beliebte Arten für die Terrarienhaltung sind:

  • Scharnierschildkröten (Corora-Arten)
  • Dosenschildkröten (Terrapene)

Jede Art hat spezifische Anforderungen an ihre Umgebung, daher ist es wichtig, sich im Vorfeld gut zu informieren.

2. Das richtige Terrarium

Die Größe des Terrariums ist entscheidend für das Wohlbefinden einer Schildkröte. Ein zu kleines Terrarium kann Stress und gesundheitliche Probleme verursachen. Als Faustregel gilt: Je größer, desto besser. Für eine kleine Landschildkröte sollte das Terrarium mindestens 120 x 60 cm groß sein.

Materialien wie Glas oder Holz sind geeignet, wobei Glasterrarien oft bevorzugt werden, da sie leicht zu reinigen sind und eine gute Sicht auf die Tiere bieten. Das Terrarium sollte kein Deckel oder ein sehr Luftdurchlässigen Deckel haben, damit ein guter Luftaustausch stattfinden kann.

3. Einrichtung des Terrariums

Die richtige Erde

Ein richtiger Bodengrund ist in der Schildkrötenhaltung auch im Terrarium essentiell. Für eine artgerechte Haltung eignet sich eine feine Schildkrötenerde, die frei von langen Fasern und Dünger ist. Diese natürliche leichte Erde bietet den Tieren die optimale Möglichkeit, sich fortzubewegen und einzugraben.

Verstecke und Kletterelemente

Schildkröten benötigen Verstecke, um sich sicher zu fühlen. Tonhöhlen, umgedrehte Blumentöpfe oder spezielle Schildkrötenhäuser eignen sich gut. Kletterelemente wie Steine und Wurzeln sorgen für Bewegung und Beschäftigung.

Beleuchtung und Temperatur

Schildkröten sind wechselwarme Tiere und benötigen eine Wärmequelle. Eine Kombination aus UV-Lampen und Wärmelampen sorgt für die nötige Temperatur und UV-B-Strahlung, die wichtig für die Gesundheit der Schildkröte ist. Die Temperatur sollte tagsüber zwischen 25 und 30 Grad Celsius liegen, mit einem wärmeren Bereich unter der Wärmelampe von bis zu 35 Grad Celsius. Nachts kann die Temperatur auf 18 bis 20 Grad Celsius sinken.

Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit im Terrarium sollte bei etwa 50-60% liegen. Dies kann durch regelmäßiges Besprühen des Bodengrunds und Pflanzen erreicht werden.

4. Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist grundlegend für die Gesundheit einer Schildkröte. Landschildkröten sind Pflanzenfresser und bevorzugen eine abwechslungsreiche Kost aus:

  • Wildkräutern wie Löwenzahn und Wegerich
  • Salaten und Gemüse wie Rucola und Karotten

Vermeiden Sie kohlenhydratreiche Nahrungsmittel wie Brot und Nudeln sowie zuckerhaltige Früchte.

5. Gesundheitsvorsorge

Regelmäßige Gesundheitschecks sind wichtig, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Achten Sie auf Anzeichen von Krankheit wie Appetitlosigkeit, Lethargie oder Veränderungen im Panzer. Einmal jährlich sollte ein Besuch beim reptilienkundigen Tierarzt erfolgen.

6. Pflege und Reinigung

Hygiene ist entscheidend, um Krankheiten vorzubeugen. Reinigen Sie das Terrarium regelmäßig und entfernen Sie Kot und Futterreste täglich. Eine gründliche Reinigung des gesamten Terrariums sollte alle paar Monate erfolgen.

Fazit

Die Haltung von Schildkröten im Terrarium kann eine erfüllende und lehrreiche Erfahrung sein, wenn man die Bedürfnisse der Tiere kennt und erfüllt. Mit der richtigen Einrichtung, Pflege und Aufmerksamkeit kann Ihre Schildkröte ein langes und gesundes Leben führen.

Denken Sie daran, dass jede Schildkrötenart individuelle Bedürfnisse hat und es wichtig ist, sich kontinuierlich weiterzubilden und bei Unsicherheiten fachkundigen Rat einzuholen.